Qualität und Eigenschaften von Wandfarben und Unterschiede von Dispersionsfarben und mineralischen Innenfarben
Was macht eine gute Wandfarbe aus? Neben einem schön designten Ton zeichnen sich Produkte mit einer erstklassigen Qualität vor allem durch ihre hochwertigen Inhaltsstoffe und eine einfache und sichere Anwendung aus. Hier erfahren Sie alles, was Sie über Inhaltsstoffe, Farb- und Streicheigenschaften sowie Unterschiede von Innenfarben wissen müssen.
Wie gut eine Innenfarbe ist, zeigt sich spätestens beim Streichen – sind die Eigenschaften der Farbe gut genug und tatsächlich geeignet für das jeweilige Anwendungsgebiet?
Ein genauer Blick aufs Etikett hilft bei einer vorangehenden Bewertung und kann unangenehmen Überraschungen vorbeugen, da es Auskunft über Unterschiede, DIN-Normen und wichtige Qualitätskriterien liefert. Diese werden hier im Folgenden besprochen.
Tipp: Achten Sie bei Farben immer auf den Hinweis „nach DIN EN 13 300“. Dies ist eine Euro-Norm, mit der eine verbindliche Aussage über die Qualität einer Wandfarbe getroffen wird.
Eine hochwertige Wandfarbe deckt schon bei einmaligem Streichen selbst dunklere, farbige Untergründe zuverlässig ab und erzeugt eine gleichmäßige Oberfläche. Wie gut ein Produkt das vermag, signalisieren die Deckkraftklassen von 1 bis 4 an, wobei Klasse 1 für das höchste Deckvermögen steht.
Beim Verarbeiten zeigt sich der Unterschied in der Qualität darin, dass Sie Wandfarben mit geringer Deckkraftklasse mehrmals streichen müssen. Besonders bei kontrastreichen Untergründen empfiehlt sich eine gute Deckkraft, um Zeit und Material zu sparen.
Die Nassabriebklasse, die in Stufen von1 bis 5 klassifiziert wird, trifft eine Aussage darüber, wie strapazierfähig eine Farbe ist und ob sich diese im getrockneten Zustand gut reinigen lässt. Analog zur Klassifizierung der Deckkraft steht Klasse 1 auch hier für beste Qualität.
Dispersionsfarben, die die Nassabriebklasse 1 erreichen und damit die höchste Strapazierfähigkeit und die beste Reinigungsfähigkeit besitzen, sind hochwertige Latexfarben. Wandfarben der Nassabriebklasse 2 gelten als „scheuerbeständig“ – dabei handelt es sich um hochwertige, matte Innenfarben wie z. B. Alpinaweiß.
Auch der Glanzgrad entscheidet maßgeblich über Qualität und Wirkung einer Farbe. Die gängigsten Glanzgrade sind „matt“ und „seidenglänzend“. Seidenglänzende Farben (Latexfarben) sind leichter zu reinigen als matte Dispersionsfarben, da bei einer Reinigung von matten Wandfarben zu Glanzflecken kommen kann (Poliereffekt).
Der Weißgrad bestimmt, wie rein und leuchtend das Weiß einer Wandfarbe ist. Einen besonders hohen Weißgrad mit einem intensiven, strahlenden Weiß bieten nur hochwertige Farben aufgrund ihrer edlen Farbpigmente, die in preisgünstigeren Produkten oft durch Füllstoffe ersetzt werden. Daher weist bei diesen Produkten die Farbe oftmals eine geringere Reinheit und Leuchtkraft des Weißtons auf.
Neben technischen Kriterien ist auch die Verarbeitung einer Farbe wichtig. Bei Malern gibt es einen eigenen Ausdruck für eine gut verarbeitete Farbe, die ein leichtes Streichen ermöglicht: die Farbe hat einen guten „Flutsch“. Andere Farben hingegen, die in der Labormessung eine gute Deckkraft erzielt haben, sind nur zäh zu streichen und verfügen nicht über die ausgelobte Reichweite.
Erst durch das perfekte Zusammenspiel aller wichtigen Qualitätskriterien wird eine Wandfarbe zu einer guten Wandfarbe. Hier spielen ausgereifte Rezepturen und oft die langjährige Erfahrung des Herstellers in Entwicklung und Produktion eine wesentliche Rolle. Auch unabhängige Urteile wie diejenigen der Stiftung Warentest bewerten die Qualität einer Farbe als Summe aller Eigenschaften.
Bei allen Wandfarben ermöglichen nur die besten – und perfekt aufeinander abgestimmte – Inhaltsstoffe eine erstklassige Qualität. Dies sind die Bestandteile von Innenfarben:
Das Bindemittel sorgt für die Haftung auf dem Untergrund und verbindet bzw. verklebt die einzelnen Bestandteile der Farbe miteinander. Darüber hinaus beeinflusst das Bindemittel die Reinigungsfähigkeit einer Farbe, den Streichkomfort sowie den Glanzgrad.
Das Lösemittel bzw. Verdünnungsmittel – z. B. Wasser – dient als Träger der Grundstoffe einer Farbe und stellt die Lösung bzw. Verdünnung der Grundstoffe bzw. des Bindemittels sicher. Zudem hat das Lösemittel entscheidenden Einfluss auf die Farbgebung, Deckkraft und Farbfülle einer Innenfarbe.
Das Farbmittel ist die Basis für die Farbgebung, Deckkraft und Farbfülle einer Farbe, wofür die Auswahl und Zusammensetzung der Pigmente von entscheidender Bedeutung ist. Produktentwickler und Coloristen definieren beispielsweise ganz exakt die Rot-, Gelb- und Blauanteile einer Farbe und bestimmen so über die Farbwerte ihre Nuance im Farbmittel.
Die Zusatzstoffe stellen eine Verbesserung verschiedener Eigenschaften wie z. B. von Glanz, Verlauf, Haftung, Härte und Trocknung sicher. Darüber hinaus sorgen Zusatzstoffe für eine optimale Verarbeitungsfähigkeit von Farben sowie ein bestmögliches Standvermögen: die Eigenart von Farbe, auf der Wand zu haften und keine Lacknasen zu bilden bzw. nicht zu verlaufen.
Die zum Streichen von Innenräumen am häufigsten verwendeten Farben sind Dispersionsfarben. Daneben gibt es auch mineralische Innenfarben wie z. B. Silikatfarben. Erfahren Sie im Folgenden alles über die Bestandteile und Eigenschaften dieser Wandfarben.
Als Dispersionsfarbe wird ein zähflüssiger Anstrich aus einem Kunststoffbindemittel bezeichnet. Dispersionsfarben haben eine gute Haftung, wodurch sie für die meisten Untergründe geeignet sind. Sie sind leicht zu streichen und sind schonend für Gesundheit und Umwelt. Auch Latexfarben gehören zu den Dispersionsfarben, da sie ebenfalls aus einem Kunststoffbindemittel bestehen. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Latexfarben aber als separate Gruppe bzw. separates Produkt ausgewiesen.
Mehr zum Unterschied zwischen Dispersionsfarben und Latexfarben finden Sie hier.
Zu den mineralischen Innenfarben zählen z. B. Kalkfarben oder Silikatfarben. Sie sind höchst wasserdampfdurchlässig. Durch diese Merkmale sind diese Innenfarben gut für Allergiker geeignet, da Schmutz und Bakterien nicht haften bleiben. Außerdem sind die Farben alkalisch, wodurch der Befall mit Schimmel erschwert wird. Allerdings ist das Streichen dieser Art von Wandfarben aufwendiger, weshalb sie häufig im professionellen Bereich eingesetzt werden.
Denken Sie vor dem Streichen immer an die Untergrundprüfung und -vorbehandlung. Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein. Stark saugende oder sandende Untergründe müssen vor dem Streichen mit einem geeigneten Tiefgrund grundiert werden. Wie Sie prüfen können, ob Ihre Wand ohne weitere Vorbehandlung für einen Anstrich geeignet ist oder ob Sie vorab eine Grundierung auftragen müssen, erfahren Sie hier.
Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge wie Pinsel, Malerrollen etc. zum Streichen. Durch eine hohe Farbaufnahme und gleichmäßige Farbabgabe empfehlen sich Roller mit einem Nylon- oder Polyamidbezug. Ein Abstreifgitter und eine Teleskopstange erleichtern Ihnen die Arbeit zusätzlich.
Streichen Sie zuerst die Decke und dann die Wände. Arbeiten Sie von einer Ecke zur anderen Ecke und immer „nass in nass”, so vermeiden Sie ein streifiges und fleckiges Oberflächenergebnis. Schauen Sie sich auch unsere weiteren Anleitungen zum Streichen von Decken sowie zum Streichen von Wänden an, um weitere Streichtipps zu erhalten.
Testsieger unter den Farben mit Konservierungsmitteln ist Alpina Alpinaweiß – Das Original mit der Note 1,7. Es ist also ähnlich gut bewertet wie die Testsieger ohne Konservierungsstoffe. Besonders bei der Deckkraft ist Alpinaweiß – Das Original besser als alle anderen weißen Wandfarben im Test.
Das Deckvermögen einer Wandfarbe, auch Deckkraft genannt, wird nach DIN-Norm in folgende Klassen eingeteilt: Deckt eine Wandfarbe weniger als 95 % des Untergrunds ab, entspricht dieses der Klasse 4. Bei 98–99,5 % Deckvermögen fällt die Wandfarbe in die Deckkraftklasse 2. Die beste Deckkraft, Klasse 1, bietet ein Deckvermögen mit über 99,5 %.
Zur gemütlichen Gestaltung Ihres Wohnzimmers können Sie auf unterschiedliche Farbtöne und Farbkombinationen zurückgreifen. Mit den neutralen Farben Weiß und Beige verleihen Sie Ihrem Wohnzimmer eine schlichte Eleganz oder sorgen für eine beruhigende Atmosphäre. Freundliche Farbtöne wie Orange wirken belebend und einladend, während Ihnen die Farbe Grau als Grundfarbton oder Akzentfarbe vielseitige Kombinationsmöglichkeiten bietet.
Je nach Auswahl der Farbe können unterschiedliche Wirkungen erzielt werden. So z. B. wirken Gelb- und Orangetöne belebend, anregend und schaffen ein kreatives Ambiente, Rot schafft bringt optische Wärme und ein Gefühl von Geborgenheit in den Raum. Blau wirkt beruhigend und konzentrationssteigernd, Grün ist ein freundlicher Farbton, der sowohl anregend als auch entspannend wirken kann.